Es ist ein ganz besonderer Zauber, wenn ein besonderes Material mit einer besonderen Geschichte zu einem besonderen Objekt wird.
Als der Sturm den Nussbaum im Garten meines Vaters umriss, versuchte ich natürlich möglichst viel von seinem Holz zu retten. Das Meiste war jedoch morsch und unbrauchbar. Die guten Stücke wurden herausgetrennt und mit dem eigenen Minisägewerk zu Brettern geschnitten. Ich habe es eingelagert und getrocknet und es war klar, dass aus diesem Nussbaum nicht einfach irgend etwas gemacht werden konnte.
Deshalb war es für mich eine besondere Freude und eine Ehre, als David Deinert auf mich zukam. ( Ein Freund, dem ich nicht zuletzt mein Logo und meinen Namen >> Erlenstein << verdanke. ) Er war dabei seine eigene Kampfkunstschule aufzubauen. Das Shirasagi Dojo in Chemnitz. Eine Art Altar oder Schrein für den spirituellen Aspekt des traditionellen Shorinryu Shidokan Karate sollte es werden.
- eine ehrenvolle Aufgabe -
Für ein Projekt dieser Kategorie hatte ich den Nussbaum aufgespart. Es kam nur eine Stelle im Raum in Frage an der eine kleine Eckkonsole Platz finden würde. Nach einem Gespräch und ein paar Skizzen fing ich an aus den wenigen, verwendbaren Stücken Nussbaum einen Block zu verleimen. Die neue technische Herrausforderung bestand darin, diesen circa acht Kilogramm schweren Klumpen exzentrisch zu drechseln.
Doch genau diese Schwierigkeiten machen es so spannend und befriedigend besondere Unikate zu schaffen.
Mit Hilfe einer improvisierten Fräsbrücke konnte ich bei abgeschalteter Maschine die grobe Rundung vor fräsen, bevor ich bei niedrigster Umdrehung mit dem Drechseln des extrem unwuchtigen Werkstückes beginnen konnte.
Nach vielen Stunden konnte ich schließlich das Ergebnis im fast fertigen Dojo überreichen.
